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Sortenporträt

David erzählt was wir anbauen

 

Auf unserem Acker wachsen diverse Gemüsesorten, die wir danach aussuchen, ob sie zu den klimatischen Bedingungen passen, samenfest und robust sind, natürlich auch nach Geschmack, aber auch danach, weil sie unser Interessen geweckt haben oder einfach aus Spaß am Experimentieren. Zusätzlich ist uns bei gewissen Sorten auch die Wintertauglichkeit wichtig, um auch in der kalten Jahreszeit frisches Gemüse liefern zu können. Wir verwenden hauptsächlich alte Sorten, aber hin und wieder auch neue Züchtungen, die diese Kriterien am besten erfüllen.

 

 

 

 

 

 

 

Ich beginne bei meinem Steckenpferd, den Paradeisern, die nicht immer rot und rund sein müssen, sondern verschiedene Formen und Farben haben, manche sogar gemustert. Einige davon habe ich bereits in der dritten, vierten Generation, wodurch sie den Bedingungen bei uns sehr gut angepasst sind. Da wir mittlerweile Samen von ca. 30 Sorten haben, werden wir sie abwechselnd anbauen, natürlich werden die von den Kunden beliebtesten Sorten jedes Jahr am Acker Platz finden.

 

Meine Lieblingssorte heißt Paul Robson, kommt ursprünglich aus Russland und wurde nach einem amerikanischen Tänzer benannt. Sie ist eiförmig und dunkelrot mit dunkelgrünen Röckchen. Als Salatparadeiser eignet sie sich aber auch als Sauce mit dunkelroter Farbe und herben, sauren Geschmack. Wahrscheinlich mag ich diese Sorte so besonders, weil sie einer der ersten war, die ich vorgezogen und beerntet, somit schon in der vierten Generation habe, und auch eine wunderschöne, dunkelgrüne, wuchsstarke Pflanze wird, die für mich der Inbegriff für blühendes Leben ist. Nebenbei hat sie eine lange Tragezeit und somit einer der ertragreichsten Sorten.

 

Geschmacklich einer der besten Sorten ist die German Gold, wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine gelborange Fleischparadeiser mit mildem, fruchtigem Geschmack, der auch Saucen sehr schmackhaft macht. Mit einem Gewicht zwischen 500-700g ist sie einer der größten Sorten, manchmal gibt es Früchte, die fast 1kg wiegen.

 

Eine Neuzüchtung mit großartigem Geschmack ist die Cocktailparadeiser Aroma Cocktail, mild, süßlich und fruchtig, mit runder Form mit einem kleinen Spitz an der Unterseite und roter Färbung. Bei der Ernte ist dem Naschen schwer zu widerstehen. Auch diese Sorte macht sich hervorragend als Sauce und reiht sich mit ihrer Verwandten Yellow Submarine mit mildem, nussigem Geschmack zu den besten Saucen ein. Letztere Sorte mit gelber Birnenform bzw. U-Bootform haben wir nur aufgrund der Namensgleichheit eines Beatlesliedes gekauft und hat uns geschmacklich auch sehr überzeugt.

 

Eine bei unseren Kunden sehr beliebte Sorte ist die kleine, gefurchte rote Fleischparadeiser Red Calabash, die sich durch ihren fruchtigen Geschmack und ihrer erfrischende Saftigkeit auszeichnet. Zwar schwer zu ernten, wird sie auch weiterhin für unsere Kunden in unserem Sortiment verweilen, zumal sie früh trägt, auch sehr ertragreich ist und sich gut für Saucen eignet.

 

Ähnlich gut und beliebt ist die gut bekannte Ochsenherz, deren Pflanzen eher zierlich sind, aber gute, saftige Fleischparadeiser liefern.

 

Auch Saucenparadeiser wie die in Italien beliebte San Marzano oder Rio Grande werden wir abwechselnd anbauen und hauptsächlich zu Saucen verarbeiten. Beide längliche, rote Sorten, erstere gefurcht, zweitere glatt, sind für den rohen Verzehr nicht besonders empfehlenswert, da sie sehr trocken sind, aber als Sauce sehr cremig und gut werden.

 

Weitere Sorten, die es immer wieder mal geben wird, sind Fleischparadeiser wie Lilac, St.Pierre, Bulgarische Fleischparadeiser, Russische Riesenparadeiser, Fuji Pink, Salatparadeiser wie Black Zebra und Green Zebra und Cocktail- bzw. Kirschparadeiser wie Himbeerfruchtige Ampelparadeiser, Goldkönig, Schlumpfentanz, Benarys Gartenfreude, Zuckertraube, Goldita, Schneewittchen, Santor Orange, Dattelwein sowie Gelbe und Rote Ribisel.

 

So wie ich mich kenne, werden die Sorten in den kommenden Jahren mehr werden und ich dann vor der Qual der Wahl stehen, was ich anbauen soll.

 

Bei den Paprikasorten haben wir die eher süßlichen, knackigen Blockparika in rot(Yolo Wonder) und gelb(Quadrato d’Asti Giallo), Spitzparika Pantos(rot, leicht würzig), Sweet Chocolate(rotbraun, mild) und Pusztagold(grüngelb, würzig), den Paradeisfruchtigen Paprika(rot, flach und rund, würzig) sowie kleine Paprika wie den Snackpaprika orange(spitz und eher süß im Geschmack), Bunte Zwerge(klein und rund) und den Glockenpaprika(rot, trockenes Fleisch, mit etwas Schärfe).

 

Melanzani sind aufgrund des eher kühleren Klimas eine Herausforderung. Im ersten Anbaujahr hat die Sorte Bambino mit kleinen, runden violetten Früchten ganz gut funktioniert und mit dem daraus gewonnenen Saatgut soll in den nächsten Jahren eine größere Ernte möglich sein. Die Sorte De Barbentane, die unserem Klima besser angepasst ist, soll größere, längliche violette Früchte bringen.

 

Bei den Kürbissen setzen wir auf die alt bekannten Sorten wie Hokkaido und Butternuß, aber auch auf die Neuzüchtung Reigel, der dem Hokkaido ähnlich ist und auch mit Schale gegessen wird, aber im Geschmack Nuancen von Maroni hat. Der eher unbekannte Spaghettikürbis mit seiner hellgelben, nicht essbaren Schale und seiner ovalen Form hat seinem Namen aufgrund seines fädigen, gelben Fruchtfleisches, das sich gebacken gut von der Schale lösen lässt. Dazu kommt dieses Jahr der Lagerkürbis Table Queen mit dunkelgrüner, gefurchter Schale und gelben Fruchtfleisch, das sehr aromatisch und nussig schmeckt.

 

Bei den Zucchini hat uns die Sorte Costates Romanesco mit ihrem feinen, milden Geschmack und ihrer weichen Haut überzeugt. Früh und kleiner geerntet schmecken die dunkelgrün und weiß gesprenkelten Früchte besser und liefern eine sehr hohen Ertrag. Sehr beliebt bei unseren Kunden ist die runde, dunkelgrün und weiß gesprenkelte Sorte Tonda di Chiara mit ihrem feinen, weichen Fruchtfleisch. Neu ins Sortiment haben wir die Sorte Striato d’Italia mit hellen Streifen genommen, die einen milden Geschmack verspricht.

 

Unsere drei Gurkensorten Dekan(kleine, dickliche Feldgurke), Marketmore(längliche Feldgurke) und Schlangengurke Tanja werden dieses Jahr mit der Snackgurke La Diva ergänzt.

 

Geplant ist auch für dieses Jahr die Zuckermelonensorte Petit Gris de Rennes zu kultivieren und somit neben den Physalis Schönbrunner Gold eine weitere süße Frucht anbieten zu können.

 

Unser Angebot an Wurzelgemüse ist ebenfalls recht breit aufgestellt. An Rettich bieten wir den Braunen Fridolin(braune Haut, weißes, mildes Fruchtfleisch) und Zürcher Markt(weiß, leichte Schärfe) an. Radieschensorten sind Sora(rund und rot) und French Breakfast(länglich, rot mit weißer Spitze). Die Mairübensorten Snowball(ganz weiß) und Blanc Globe a Colet Violet(untere Hälfte weiß, obere violett/rosa) runden unser rettichschmeckendes Sortiment ab.

Unsere Karottensorten haben wir so ausgesucht, dass sie zu unterschiedlichen Jahreszeiten gesät werden können, um fast ganzjährig Karotten zu haben. Für die kälteren Monate haben wir die Sorte Nantaise, die ihre Süße durch Fröste stärker entwickelt, Rote Riesen(größer und dicker), die im Herbst erntbar sind sowie Rodelika und Pariser Markt(rund und klein, vor allem für schwere, dichte Böden geeignet) für die warme Jahreszeit.

Unsere Rote Rübensorte Gesche(runde, purpurfarbene Rübe) wird dieses Jahr mit der gelben Sorte Wintersonne ergänzt.

Dieses Jahr wird es auch Pastinaken geben, die dünne, längliche Sorte Aromata mit feinem Geschmack und die dickere Sorte Schleswiger Schnee, die beide auch gut für den Winter geeignet sind.

Auch die Georgische Kohlrübe(länglicher, weißes Fruchtfleisch) und die Wilhelmburger Steckrübe(rund, gelbes Fruchtfleisch) werden dieses Jahr wieder im Programm sein.

Dieses Jahr hoffen wir mit der Selleriesorte Monarch mehr Erfolg zu haben als letztes. Er entwickelt eine große Knolle mit milden, nussigen Geschmack.

Eine eher vergessene Wurzel, nämlich die Haferwurzel Sandwich Island(braune Haut, weißes, festes Fruchtfleich, nußger Geschmack, schlanke Form) soll dieses Jahr auf unserem Acker wachsen und im Oktober geerntet werden.

 

Bohnen dürfen natürlich auch nicht fehlen und bei uns wachsen Stangen- sowie Buschbohnen. Die Stangenbohnen Kärnter Butterbohne(gelb, wachsig), Blauhilde(violett, schmackhaft, wird beim Kochen grün) und die Spargelbohne(gelb, heimische Sorte aus der Buckligen Welt) sowie die dünnen, langen Spaghettibohnen Canetti(grün) und Red Noodle(dunkelrot) sind als Fisolen ganz essbar und die Feuerbohne Preisgewinner und die Käferbohnen werden getrocknet in den Winteranteilen zu finden sein. Die Buschbohne Maxi, im letzten Jahr nur zwecks Saatgutvermehrung angebaut, ist eine mildschmeckende, grüne Fisolensorte. Borlottobohnen(weiße, dunkelrot gesprenkelte Bohnen), Augenbohnen(kleine weiße Bohnen mit einem schwarzen Fleck in der Mitte) und Kidneybohnen (Sorte Canadian Wonder) werden das Bohnenangebot zur kalten Jahreszeit erweitern.

 

Von unseren vier Erbsensorten sind zwei mit Hülse zu essen (Frieda von Welten und Zuckerschoten) und die anderen beiden (Markerbsen Wunder von Kelvedon und Karina) müssen geschält werden. Frieda von Welten hat eine hellgrüne, fast durchsichtige Hülle und schmeckt sehr fein.

 

Einiges am Platz nehmen unsere Kohlgewächse am Acker ein, um auch für die kalte Jahreszeit Frischgemüse zu liefern.

Daher haben wir zwei Kohl/Wirsingsorten (Wiener Winter und Winterfürst), deren Namen schon vermuten lassen, dass sie auch kältere Winter überstehen und durch frostige Temperaturen einen feineren, milden Geschmack bekommen. Zusätzlich haben wir noch Grünkohl(Westlandse Winter) und Palmkohl(Nero di Toscana), die nicht nur winterhart sind, sondern sich auch im Winter wohler fühlen und auch Vitamin C liefern.

Beim Weißkraut haben wir ebenfalls zwei Sorten, nämlich den Premstättner Schnitt, ein runder Krautkopf, der sich auch gut zur Verarbeitung zum Sauerkraut eignet, und das Filderkraut, ein zarteres Spitzkraut.

Wie beim Weißkraut haben wir auch zwei Rotkrautsorten, das spitze Kalibos, das winterhart ist und eine hellere Farbe hat, und das Rodynda, ein runder Kopf mit dunkler Farbe.

Neben der Broccolisorte Ramoso Calabrese, der schöne Köpfe bildet und nach ihrem Abschneiden weiterhin kleinere Röschen nachbildet, haben wir auch einen Sprossenbroccoli, der auch für den Winter geeignet ist.

Unsere Karfiolsorten sind Walcheren, ein neu gezüchteter Winterkarfiol, dessen Blätter die schneeweiße Blume umschließen und wenn sie reif ist, öffnen, und die Sorten Neckarperle und Tabiro, die passend für die Herbsternte sind.

Beim Kohlrabi haben wir uns für den Superschmelz entschieden, der viele Vorteile gegenüber anderen Sorten hat, so verholzt er wenig, hat weiches, feines, wohlschmeckendes Fruchtfleisch, das durch seine Frostbeständigkeit etwas süß wird und kann bis zur 3kg und mehr wiegen.

Zusätzlich haben wir noch Chinakohl, den pummeligen Atsuko und den dünnen, langen Granaat sowie Pak Choi, der mehrmals im Jahr gesät werden kann und auch im Winter wächst.

 

Unsere Fenchelsorte Fino bildet eine flache, nicht ganz so große Knolle und besticht durch seinen milden Geschmack.

 

Für unser Blattgemüse Sorgen die Spinatsorten Pfarrgartenspinat, Nores und Winterriesen, letztere noch besser für den Winter geeignet und mit größeren Blättern sowie die Mangoldsorte Feurio, mit rotem, langem Stiel. Über das Jahr verteilt wird es auch unterschiedliche Salate wie die Pflücksalate Lollo Bionda und Lalita(rote Blätter), Eisbergsalate Grazer Krauthäuptl und Laibacher Eis, Kopfsalate Kroatischer Eichblattsalat, Roter Butterhäuptl, Merveille des 4 Saisons(speziell für den Sommer geeignet), den Endiviensalat Grüner Escariol und für die Wintersaison Römersalat Forellenschluß(forellenartig rot und grün gemustert), Zuckerhut, der durch Frost seine Bitterkeit verliert und süßer wird und die Asiasalate Green in Snow, Metis de Rouge und Red Giant geben.

 

Unsere Zwiebel- und Lauchgewächse sind der Gelbe und Rote Laaer sowie der Winterzwiebel Shakespeare und der Winterheckenzwiebel Satschen(dessen Röhren gegessen werden), die Herbstriesen(winterharter Lauch) und Knoblauch Thermidrome.

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