52 Gründe das Gemüse vom Loislhof zu lieben
Unser Gemüse entsteht durch viel Hingabe zu dem was wir tun. Für die Art wie wir arbeiten, gibt es unzählige gute Gründe, die unser Gemüse so liebenswert machen. Diese erläutern wir nun Woche für Woche hier.
Grund Nummer 1 - die Lebensmittelverwendung
Von Lebensmittelverschwendung ist oft die Rede, von der Verwendung weniger. Wir haben unser Konzept so aufgebaut, dass wir genau (bzw mit etwas Puffer) für unsere Kund:innen produzieren. So wird nichts weggeworfen und damit wird kein Wasser oder andere Ressourcen verschwendet. Natürlich kann das in schlechten Jahren auch zu Engpässen führen. Wir freuen uns, dass so viele Menschen diesen Weg mit uns gehen und die zwischenzeitliche Verknappung von Gemüse mit uns mittragen. Diese Geduld wird immer mit Ernteüberschüssen zu besseren Zeiten belohnt.
Grund Nummer 2 – die Schnecken
Sie bescheren uns im Frühsommer eine tägliche Abendrunde über unseren Gemüseacker. Wir sammeln die Schnecken händisch ein, weil selbst Bio-Schneckenkorn in das sich gerade einpendelnde ökologische Gleichgewicht, das wir in der Permakultur anstreben, eingreifen würde. Diese abendliche Runde lässt uns jeden Tag jedes Pflänzchen betrachten und wir bekommen genau mit, was auf unserem Acker los ist.
Grund Nummer 3 – der Lebensraum
Unser Gemüseacker bietet aufgrund vielfältiger Vegetation und unterschiedlichster Mikroklimata viel Lebensraum für verschiedene Tiere, die sonst mittlerweile sehr eingeschränkten Lebensraum haben. So ist uns gestern wiedermal eine Erdkröte begegnet. Aber auch eine Vielzahl an Insekten (zum Glück nicht nur Schädlinge, die alles andere als bedroht sind), Laufkäfer und verschiedenste Schmetterlinge finden hier Futter und Behausungen.
Grund Nummer 4 – die Gießkanne
Wir benutzen keine Bewässerungsanlage, sondern gießen je nach Bedarf unsere verschiedenen Gemüsepflanzen mit Gießkannen. Dies mag zeitaufwändiger sein, spart aber Wasser, weil wir punktuell gießen und somit auch die Wassermenge kontrollieren können.
Grund Nummer 5 – die gute Nachbarschaft
Nicht jeder mag mit jedem. Wir wollen, dass unser Gemüse in guter Nachbarschaft lebt, deshalb achten wir bei der Bepflanzung genau darauf, dass nur solche Sorten neben einander stehen, die sich mögen und ergänzen. Teilen sich 2 Nachbarspflänzchen das Wasser und die Nährstoffe gerecht auf und geben einander Schatten oder lassen einander Sonne oder halten zudem dem Nachbarn womöglich auch noch Schädlinge fern, wissen wir, dass sich die richtigen gefunden haben.
Grund Nummer 6 - die Hühner
Sie tragen durch ihren Mist viel zu unserem gesunden Boden bei. Hühner haben für ihre Größe enorme Ausscheidungen. Das macht sie zwar nicht unbedingt zu appetitlichen, geschweige denn zu stubenreinen Tieren, aber es macht sie zu guten Düngerproduzentinnen. Damit der Mist nicht zu scharf ist, wird es mit Grünschnitt, Sägespänen und Pflanzenkohle kompostiert.
Grund Nummer 7 – die Regenwürmer
Davon gibt es unzählige bei uns und wir lieben sie! Sie lockern nicht nur den Boden, sondern haben auch sehr wertvolle Ausscheidungen, die den Boden mit Nährstoffen anreichern. Auf Chinesisch heißen sie übrigens Erddrachen, was die Kraft und Bedeutung der kleinen Tiere gut ausdrückt. Dadurch, dass wir gänzlich auf Maschinen zu Bodenbearbeitung verzichten, erhalten wir eine große Regenwurmpopulation bei uns.
Grund Nummer 8 – die Mitarbeit
Alle die Freude daran haben, sind herzlich zur Mitarbeit auf unserem Acker eingeladen. Dabei kann man einiges lernen und erfreut sich an der schönen Umgebung. Für unser Gemüse ist der große Vorteil, dass wir ausschließlich Menschen mitarbeiten lassen, die das gerne machen und die daher alle unsere Ackerbewohner gut behandeln.
Grund Nummer 9 – die Nährstoffdichte
In Zeiten der Schnelllebigkeit und Effizienz werden Lebensmittel oft auf sehr unnatürliche Art hergestellt um den Prozess zu beschleunigen. Gemüse beispielsweise wird in Nähstofflösungen, statt Erde gezogen oder automatisiert stark bewässert um ein schnelles Wachstum zu fördern. Das wirkt sich nicht nur auf den Geschmack, sondern auch auf die Nährstoffdichte aus. Gutes Gemüse ist so gesund wie wir es kennen und erspart uns Nahrungsergänzungsmittel und andere Heilmittelchen. Das braucht aber Zeit. Wir gönnen allen Kulturen die Stehzeiten, die sie brauchen um auf natürliche Art reif zu werden.
Grund Nummer 10 – die Fairness
Es wird viel über hohe Lebensmittelpreise geklagt. Hinter der Produktion steckt oftmals viel Arbeit, die in sehr vielen Fällen nicht fair entlohnt wird. Das betrifft Lebensmittel aus südlicheren Ländern, aber auch unsere. Prekäre Arbeitsverhältnisse gibt es auch in Österreich und das nicht selten im Gemüseanbau. Mehr dazu findet ihr hier https://www.sezonieri.at/. Wir produzieren alle Lebensmittel eigenhändig. Dabei kommt es womöglich (wenn wir unseren Stundenlohn berechnen) zu Selbstausbeutung, wir arbeiten aber selbstbestimmt und mit Freude und das macht einen großen Unterschied!
Grund Nummer 11 – die Blumen
Um nicht nur unserem Gemüse, sondern auch vielen verschiedenen Insekten ein schönes Plätzchen zu bereiten, achten wir auf eine große Blütenvielfalt. Teile unseres Grundstücks sensen wir so, dass verschiedene Blumen stehen bleiben, aussamen und sich vermehren. Einige haben wir noch mitten in unsere Gemüsefelder gesetzt und so entsteht eine kunterbunte Landschaft, die nicht nur den kleinen Tierchen gut gefällt!
Grund Nummer 12 - die fast echte Saisonalität
Saisonal ist ökologischer und gesünder. Aber was bedeutet das überhaupt? Wieviel darf der Saison „nachgeholfen“ werden? Wir haben einen ganz kleinen Folientunnel für die Vorzucht unserer Pflanzen. Das ist fast unumgänglich, weil es sonst erst in September Paradeiser gäbe. Sonst wächst das Gemüse aber unter der Sonne und nach den Gegebenheiten, die uns geboten werden. Das spart Energie, Plastik, ist hübscher anzusehen und ist unserem Organismus angepasst. Was gerade wächst ist gut für uns.
Grund Nummer 13 - das Saatgut
auch wenn wir zur Auffrischung immer wieder neues Saatgut bestellen, weil viele Sorten sehr kreuzungsfreudig sind, so achten wir darauf kein Hybridsaatgut zu verwenden. Das ist eher eine politische Angelegenheit, die zur Ernährungssouveränität beiträgt. Es muss möglich sein, Saatgut selbst zu vermehren um von Saatgutfirmen unabhängig zu bleiben. Denn wer das Saatgut hat, hat die Nahrung.
Grund Nummer 14 – der persönliche Kontakt
Wir stehen zu allen Menschen, die unsere Produkte beziehen in persönlichem Kontakt. Das ermöglicht allen Interessieren jederzeit Fragen zu stellen, uns Feedback und Anregungen zu geben, aber auch uns zu besuchen und dabei zu entdecken welchen enorm wichtigen Beitrag Permakultur zu einer intakten Umwelt liefert.